Cholesterin – kaum ein Begriff aus der Gesundheitswelt ist so bekannt und zugleich so negativ behaftet. Oft wird es in einem Atemzug mit Arteriosklerose oder gar einem Herzinfarkt genannt. Doch ist diese fettähnliche Substanz wirklich so gefährlich, wie ihr Ruf es vermuten lässt? Oder steckt dahinter vielleicht ein grundlegendes Missverständnis? Lassen Sie uns gemeinsam einen genaueren Blick darauf werfen und herausfinden, warum Cholesterin tatsächlich überlebenswichtig ist – und welches Problem viele Menschen dabei völlig übersehen.

Cholesterin: Ein cleveres Selbstregulierungssystem

Wussten Sie, dass jede Zelle Ihres Körpers Cholesterin benötigt? Oder dass Vitamin D nur mithilfe von Sonnenlicht und Cholesterin gebildet werden kann? Viele lebenswichtige Hormone – darunter Östrogene, Testosteron und unser zentrales Stresshormon Cortisol – sind auf Cholesterin als Grundbaustoff angewiesen. Kurz gesagt: Ohne Cholesterin wäre ein gesunder Organismus nicht möglich.

Da es so essenziell ist, stellt unser Körper den Grossteil des Cholesterins selbst her – hauptsächlich in der Leber. Doch hier wird es spannend: Die Produktion passt sich an die Zufuhr über die Nahrung an. Bekommt unser Körper nur wenig Cholesterin von aussen, erhöht er die eigene Herstellung. Kommt viel über die Nahrung, fährt er die Produktion herunter. Ein intelligentes System, das zeigt: Cholesterin selbst ist nicht das Problem!

Tatsächlich kann der menschliche Körper pro 24 Stunden maximal 600 mg Cholesterin aufnehmen – eine Menge, die in etwa zwei Eiern steckt. Selbst wenn wir fünf, zehn oder sogar 20 Eier essen, nimmt unser Körper nur die Cholesterinmenge aus zwei Eiern auf, der Rest wird einfach ausgeschieden.

Das erklärt, warum eine Reduktion der Cholesterinzufuhr über die Nahrung kaum Einfluss auf den Cholesterinspiegel hat. Viel effektiver ist es, weniger Kohlenhydrate zu konsumieren, anstatt auf fettarme Lebensmittel zu setzen.

Ihre Körperstadt: Cholesterin als Baumeister

Um zu verstehen, wie Cholesterin im Körper wirkt, nutzen wir ein anschauliches Bild. Stellen Sie sich Ihren Körper als eine riesige Stadt vor, die aus rund 70 Billionen kleinen Häusern – Ihren Zellen – besteht. Diese Zellhäuser brauchen Cholesterin, um ihre Mauern stabil zu halten und Schäden zu reparieren. Doch Cholesterin kann sich nicht einfach im Blut auflösen, es muss transportiert werden. Dafür gibt es zwei spezialisierte Transportunternehmen: LDL (Low Density Lipoprotein) und HDL (High Density Lipoprotein).

LDL ist für die Lieferung zuständig. Es bringt das Cholesterin zu den Zellhäusern, damit sie sich erneuern können. Doch genau dieses LDL wird oft als „schlechtes Cholesterin“ verteufelt – völlig zu Unrecht! Ohne diesen Lieferdienst würden die Zellhäuser verfallen. HDL hingegen ist das „Rückführunternehmen“. Es sammelt überschüssiges Cholesterin ein und bringt es zurück zur Leber. Dort wird es entweder recycelt oder ausgeschieden.

Doch was passiert, wenn das Gleichgewicht gestört ist?

Stellen Sie sich vor, zu viele LDL-Transporter liefern Cholesterin an eine Baustelle, aber es gibt nicht genügend HDL-Transporter, um die Reste wieder abzuholen. Die Baustelle wird überfüllt, und die nicht entladenen LDL-Transporter bleiben einfach stehen. Mit der Zeit beginnen sie zu rosten – man spricht von oxidiertem LDL-Cholesterin. Und genau das ist problematisch. Hier kommt die nächste grosse Frage ins Spiel:

Macht Cholesterin die Gefässe dicht und verursacht Herzinfarkte?

Die Antwort lautet: Jain. Denn bevor das Cholesterin überhaupt eine Rolle spielt, gibt es einen entscheidenden Vorläufer – stille Entzündungen. Diese sind wie schwelende Brände, die unbemerkt im Körper wüten und nach und nach Schäden verursachen. Die Blutgefässe, also die Strassen der Körperstadt, werden dabei angegriffen. Und hier beginnt das eigentliche Problem.

Unser Blutgefässsystem erstreckt sich über unglaubliche 100.000 Kilometer. Die grossen Arterien sind wie Autobahnen, die kleinen Kapillaren wie winzige Gassen. Eine gesunde Gefässwand ist glatt und flexibel, damit das Blut ungehindert fliessen kann. Doch durch stille Entzündungen entstehen mikroskopische Risse – winzige Schäden, die repariert werden müssen. Und genau hier kommt Cholesterin ins Spiel: Es wird vom Körper geschickt, um die beschädigten Stellen auszubessern.

Wenn jedoch zu viele LDL-Transporter anrücken und zu wenige HDL-Transporter das überschüssige Material abholen, bleiben zu viele Cholesterinreste an den Baustellen zurück. Diese oxidieren mit der Zeit, was eine fatale Kettenreaktion auslöst: Das Immunsystem erkennt das oxidierte LDL als Problem und schickt spezielle Fresszellen – Makrophagen –, um die „Schrotttransporter“ zu beseitigen. Doch sie übertreiben es, fressen sich regelrecht voll, platzen schliesslich und hinterlassen chaotische Trümmerfelder. Diese werden mit Kalzium stabilisiert – so entstehen gefährliche Ablagerungen, sogenannte Plaques.

Mit der Zeit verhärten sich diese Ablagerungen immer mehr und machen die Blutgefässe spröde und unelastisch. Irgendwann kann eine instabile Stelle reissen. Das Blut gerinnt, es bildet sich ein Pfropf, der das Gefäss verstopfen kann – ein Herzinfarkt oder Schlaganfall ist die Folge.

Doch wer ist der wahre Übeltäter? Nicht das Cholesterin an sich, sondern oxidiertes LDL-Cholesterin – und das entsteht hauptsächlich durch Entzündungen. Freie Radikale, die bei diesen schwelenden Entzündungen entstehen, lassen die LDL-Transporter schneller rosten. Mit anderen Worten: Das Problem ist nicht das Cholesterin selbst, sondern ein ungesunder Lebensstil, der Entzündungen fördert.

Was können Sie also tun?

Statt nur den Cholesterinspiegel im Blick zu behalten, sollten Sie Ihren Lebensstil so gestalten, dass Entzündungen minimiert werden. Das bedeutet: weniger Zucker, weniger verarbeitete Lebensmittel, mehr Antioxidantien, Bewegung und ausreichend Schlaf. Ein gesunder Lebensstil kann helfen, das Risiko der Oxidation von LDL-Cholesterin und die damit verbundenen gesundheitlichen Probleme zu reduzieren. Doch wie genau geht das? Wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt:

Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, ein gesundes Gleichgewicht zwischen LDL- und HDL-Cholesterin zu erreichen. Ziel ist es, das «gute» HDL-Cholesterin zu erhöhen und das «schlechte» LDL-Cholesterin zu senken.

Diese Lebensmittel unterstützen Ihren Körper dabei, den HDL-Wert zu steigern:

  • Gesunde Fette: Olivenöl, Leinöl, Avocados, Nüsse und Samen liefern wertvolle ungesättigte Fettsäuren.
  • Fettreicher Fisch: Lachs, Makrele oder Hering sind reich an Omega-3-Fettsäuren.
  • Ballaststoffe: Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
  • Pflanzliche Proteine: Tofu, Nüsse und Samen bieten eine gute, cholesterinarme Alternative zu tierischen Lebensmitteln.
  • Antioxidantien: Beeren, dunkle Schokolade und grünes Gemüse bekämpfen freie Radikale und schützen die Zellen.

Omega-3-Fettsäuren als natürliche Unterstützung

Unser Tipp: Setzen Sie auf Omega-3-Fettsäuren! Studien zeigen, dass sie das Risiko für koronare Herzkrankheiten senken können, insbesondere bei erhöhten Triglyzerid- oder LDL-Werten.

Die beste Quelle für Omega-3 sind fettreiche Seefische. Da jedoch viele Menschen nicht genug Fisch essen, kann ein hochwertiges Omega-3-Öl eine sinnvolle Alternative sein, z. B.:

Lebensstil: Kleine Anpassungen mit grosser Wirkung

  • Regelmässige Bewegung: Besonders Ausdauersport verbessert das Verhältnis von LDL zu HDL.
  • Rauchstopp: Rauchen fördert die Oxidation von LDL und schädigt die Gefässe.
  • Stressmanagement: Chronischer Stress kann die Cholesterinwerte erhöhen. Gönnen Sie sich gezielte Entspannung!

Fatale Nebenwirkungen von Cholesterinsenkern

Statine können das LDL-Cholesterin senken und das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verringern. Allerdings sind sie nicht nebenwirkungsfrei – häufig treten Muskelschmerzen oder Verdauungsprobleme auf. Studien zeigen zudem, dass Statine die Triglyceridwerte erhöhen, was mit einem 27 % höheren Risiko für Typ-2-Diabetes einhergeht. Außerdem können sie die körpereigene Vitamin-D-Produktion hemmen und den Muskelabbau fördern.

Interessant ist auch: Statine blockieren das Enzym, das Cholesterin produziert. Gleichzeitig wird dieses Enzym jedoch durch Insulin aktiviert. Das bedeutet, dass eine Ernährung mit vielen Kohlenhydraten hoher glykämischer Last die körpereigene Cholesterinproduktion ankurbeln kann! Deshalb gilt: Ein leicht erhöhter Cholesterinwert lässt sich oft durch eine bewusste Ernährung und einen gesunden Lebensstil in den Griff bekommen.

Sollten Sie bereits über längere Zeit Statine zu sich nehmen, empfehlen wir Ihnen das Produkt CuramStatine, da die Wahrscheinlichkeit sehr gross ist, dass es zu Nährstoffmängel gekommen ist. Dieses Produkt wurde speziell zur Unterstützung der Mikronährstoffversorgung bei einer Statinmedikation entwickelt:

Curam­Statine: Zur Begleitung einer Statine-Medikation

Fazit: Ihre Gesundheit liegt in Ihrer Hand

Die Erkenntnis ist klar: Cholesterin ist nicht Ihr Feind. Es ist ein unverzichtbarer Baustoff für Ihre Gesundheit. Doch stille Entzündungen und oxidiertes LDL-Cholesterin können auf lange Sicht zu ernsten Problemen führen. Die gute Nachricht: Sie haben es selbst in der Hand, Ihr Gleichgewicht zu bewahren – durch bewusste Ernährung, Bewegung und einen gesunden Lebensstil. Omega-3-Fettsäuren können dabei eine wertvolle Unterstützung sein. Medikamente sollten erst dann zum Einsatz kommen, wenn Ernährungs- und Lebensstiländerungen nicht ausreichen.

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Metabolic Balance Zürich, Basel, Bern